Infrastruktur für das Langfristportfolio
Fotos: Pixabay/Terranaut
Worauf
ich in meinem Langfristportfolio für die 20er-Jahre schon seit Jahren
baue sind Unternehmen, die von Infrastrukturinvestitionen profitieren.
Die Kassen der meisten Staaten waren zwar schon vor Ausbruch der
Pandemie leer. Länder wie Deutschland oder die USA ist es aber durchaus
bewusst, dass Straßen, Stromleitungen, die Wasserversorgung,
Krankenhäuser und Telekommunikationsnetze im Argen liegen und jetzt
massiv investiert werden muss. Es gibt Billionen schwere
Infrastrukturprojekte jenseits und diesseits des Atlantiks. Das von
US-Präsident Joe Biden angekündigte 3,5 Billionen US-Dollar schweres
Klimaschutz- und Sozialpaket ist zwar vorerst auf eine
Infrastrukturinitiative von rund 550 Milliarden-US-Dollar
zusammengeschrumpft. Mit bereits veranschlagten Projekten will man trotz
allem über eine Billionen Dollar in die US-Infrastruktur stecken. Aus
Brüssel fließen im Rahmen des „Next Generation EU“-Programms 750
Milliarden Euro in die Infrastruktur und ich bin mit einem
Infrastruktur-ETF dabei. Mein Denkfehler beim ETF-Kauf vor ein paar
Jahren war nur, dass ich Infrastruktur ausschließlich mit der
Verkehrsinfrastruktur und den großen Baufirmen gleich gesetzt habe, die
tatsächlich auch gut an den staatlichen Aufträgen verdienen. Viel
öffentliches Geld fließt jetzt aber auch in die E-Mobilität, in die
medizinische Infrastruktur, in Robotics & Automatisation oder auch
in die 5-G-Technologie. Selbst Metalle profitieren von den großen
Infrastruktur-Investitionen. Für Wasserleitungen wird in den USA viel
Kupfer gebraucht, die die Bleirohre ersetzen sollen. Analysten gehen von
einem jährlichen Verbrauch an raffiniertem Kupfer in den USA von ca.
1,8 Mio. Tonnen pro Jahr aus. Durch das Biden-Konjunkturpaket werden
rund 500.000 Tonnen Kupfer zusätzlich benötigt. Und Nickel ist wiederum
Hauptbestandteil von Elektrobatterien. Alles Dinge, die mein
traditioneller Infrastruktur-ETF, der ishares Global Infrastructure
UCITS ETF nicht abdeckt. Hier sind die größten Positionen
Energieunternehmen wie der US-Versorger NextEra Energy,
Eisenbahnunternehmen wie Union Pacific Corporation oder Canadian
National Railway sowie Immobilien-Kapitalgesellschaften wie American
Tower Reit Corporation. Alles in Ordnung, über eine Jahresperformance
von 9,5 Prozent in den letzten fünf Jahren kann man sich nicht beklagen.
Nur, Infrastrukturausgaben sind in den nächsten Jahren vor allem
Klimaschutzinvestitionen, wofür ein klassischer Infrastrukturfonds
nicht unbedingt das zielführende Investmentvehikel ist. Da macht es Sinn
künftiges Vermögen vermehrt in nachhaltige Fonds und ETFs zu
investieren. Als hippe Infrastruktur-Alternative werden gerne ETFs auf
den MSCI Smart Cities ESG angeboten. Der Index umfasst nachhaltige
Unternehmen, die sich mit dem Städtebau der Zukunft beschäftigen. Die
zehn größten Positionen sind mir allerdings unbekannt und blindlings
würde ich persönlich nirgends investieren. Da ist vorher noch jede Menge
Recherche notwendig ...
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